Ein Roman für Mercury


von Annett Ludwig-Deist

Die ist ein Erlebnis- und Erfahrungsbericht den ich im August 2007 in einem Forum niederschrieb. Ich finde es zu schade, um es nur dort "zu lagern" und möchte hiermit meine 3. Storie-Seite einfügen. Achtung! LANG! Aber ich hoffe das auch dieses gern gelesen wird :-) 

28.08.2007

Hallo, ich muss heute mal einen Roman schreiben.....

Letztes Jahr im Oktober (2006) ist ein Böckchen in schildpatt-weiß bei mir geboren, den keiner haben wollte.

    
Jungtierfotos
Er war lange auf der Abgabeseite... bis eines Tages ich mir sagte: warum ihn eigentlich abgeben? Er hat sich soooo super entwickelt... Einziges Manko: Ein Farbfeld (rot) war sehr wenig vorhanden und es war auch zu hell. Sprich das wo ich schon viel weiter bin bei meinen schild-weißen würde er für die Zucht negativ beeinflussen...
     
Hier ca. 4/5 Wochen "alt"
Doch ansonsten war er einfach nur der HAMMER!!! Also dachte ich: oki wenn keiner deine Schönheit für sich erkennt, dann behalt ich ihn halt selber. PASTA !

Die Zeit verging und er wuchs weiter zu einem stattlichen Bock heran. Diese Fotos zeigen ihm gerade mal 7 Monaten. Irre vom Fell.....
      
Tja und so geht es auch weiter in seiner Entwicklung. Er wog so jung wie er war schon 1200g und man brauchte fast zwei Hände um ihn zu halten. Dazu kamn och das er absolut lieb, lieb, lieb war... Einfach wunderschön..... ;-)

Doch dann kommt ja der züchterische Aspekt ins Spiel. Was mit ihm machen???? Ich gesellte ihm Weibchen dazu. Seine Fellqualität und Masse sollte er mir weiter vererben. Sein weniger gelungenes Rot allerdings nicht....
Also bekam er zwei-drei Mädels. Die Würfe sind inzwischen da und die Farben sind ganz gut gelungen.... und was wird aus Mercury?!?!?!? Was mache ich mit ihm? Er hat doch nix zu tun hier...*grummel*

Somit kam der Tag der Entscheidung! Es war Mitte August, wo ich Mercury auf meine Abgabeseite setzte. Schweren schweren Herzens, aber in der Hoffnung das er ein tolles Zuhause finden würde. Entweder bei einem Züchter der das was er ist zu schätzen weiß und vielleicht noch nicht so weit ist im Gesamten wie ich oder bei einem Liebhaber wo er entweder in einer Boygroup sein kann oder als Kastrat bei Mädels... Der letzte Fall wäre mir am liebsten! 

Also machte ich neue Fotos:
   
Tja und so kam es auch. Nur wenige Tage später rief mich jemand aus Spangenberg an (ich wohne in Spangenberg!) und suchte für ihre 3 sich dauernd Zoffenden Mädels einen Bock der eine Erscheinung ist und Ruhe stiftet!!! Sie kam auf Geheiß meiner Tierärztin zu mir... So erfuhr ich auch, das sie schon arg viel durchgemacht hat mit Meeries. Laufend hatte sie Pech und zuletzt verstarb ihr ein Böckchen aus einer Tierhandlung nach einer Kastration. Dann waren noch aus Tierheimen aufgenommen Schweinchen verstorben und all so was. Sie hat sich wirklich bemüht und jedes mal endete es unglücklich....
Da sie nun nur noch vom Züchter was nehmen wollte, war ich voller Glück konnte ich ihr meinen süßen Mercury anbieten. Genau das was ich mir gewünscht hatte!! Ein Zuhause als Chef mit 3 Mädels. Natürlich sollte er kastriert werden. Das stand von Anfang an fest.

Wir telefonierten am späten Nachmittag mit einander und nur eine Stunde später war sie hier, um sich "meine Empfehlung für ihre Mädels" an zu sehen und nur eine weitere Stunde später zog Mercury um... Ging alle zu wie im Taubenschlag!

Als er ging, standen mir fast Tränen in den Augen. Ich habe sehr mein Herz an ihn verloren. Mag jeder denken ich hätte so was nicht nötig und müsste über den Dingen stehen, bei so vielen Meeries die ich habe und bei der Dauer die ich schon züchte... aber ich muss euch enttäuschen. Diesbezüglich bin ich immer noch sehr nah am Wasser gebaut.  Besonders wenn es solche "Schätze" sind.....

Ich riss mich also zusammen und lies sie/ihn gehen..... wenige Tage später war unsere Tierärztin bei uns, um Kater Timmy zu impfen. Da erzählte sie das Mercury einen Termin hat zur Kastration. Danach darf er noch zu dem einen Schweinchen von der Besitzerin. Entweder er würde sie danach noch decken, dann ist gut und wenn nicht dann wäre es auch oki.

Gesagt getan...... so sollte es nun sein und ich war froh, denn so konnte ich ihm das vermutete Rumreichen von einer Zucht in die andere ersparen. 
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Und nun kommt das Ende dieses Romans. Wer mitgelesen hat und weiß in welchem Themenbereich (Anmerkung es war "Regenbogenbrücke") wir uns befinden, wird erahnen, wie es endet.....

Ich bin sooooo traurig ............ Gestern Nachmittag rief mich unsere Tierärztin an... Sie hatte Mercury kastriert. Das war am Vormittag gewesen. gut 6 Stunden hat sie über ihn und bei ihm gewacht. Zur abendlichen Sprechstunde war die Abholung der Besitzerin angedacht. Die kam auch, um ihn abzuholen. Doch..... oh WEH !!
Sie übergab ihn ihr... er fing an zu röcheln... schnappte noch paar mal nach Luft und fiel auf die Seite!!! Sofort leitete sie alle notwendigen Maßnahmen ein um ihn zu retten. Sie hat über eine Stunde versucht ihn zu reanimieren! Sogar sämtliche anderen Termine hat sie wegen ihm abgesagt. Sie hat sich ganz nur um ihn gekümmert.... aber es hat nix geholfen

*16.10.2006 + t 27.08.2007
11.09.2007

 Ich möchte mich hier noch ganz ganz Herzlich für die vielen vielen lieben Antworten bedanken. Es hat mir auch gut getan alles hier auf zu schreiben. So kann man auch Trauer verarbeiten...

Aber ich möchte noch mal was dazu schreiben, wie es nun weiter ging bzw. was im Nachgang an Überlegungen hinzukam.

Bei der Tierärztin die Mercury kastriert hatte bin ich in den letzten Tagen öfters gewesen. Wir hatten bei unserer Hündin Sally etwas wegoperieren müssen und da ich bei der OP dabei war und mit geholfen habe, hatten wir genügend Zeit zum schwatzen. Wir glauben wir sind der Lösung nah, warum es so tragisch geendet hat ;-(

Die Karina hat noch 3 Weibchen die ja absolute Zicken sind. Die sollte er beruhigen usw. Nur die Ladys haben halt schon ihre "Vorgeschichte". Aus Tierheimen, von Tierärzten aus Notstationen usw. Also da weiß man auch nie was da alles so möglich ist von Viren und Bakterien die da noch vorhanden sind. Solche Dinge sind ja ewig lebensfähig. Habe ich neulich mal gelesen....

Naja lange Rede kurzer Sinn. Wir vermuten das der Zeitpunkt einfach unglücklich war. Denn wie ich nun schon auf meiner HP groß und breit zu stehen habe, läuft in den ersten Tagen/Wochen das Immunsystem des neu erworbenen Tieres auf Hochtouren. Was da in den kleinen Körpern alles vor sich geht und was da alles "verarbeitet" werden muss können wir uns ja nur in Ansätzen vorstellen. Jedenfalls ist die Eingewöhnungsphase immer heikel und auch wenn alles gesund ist, so hat das Immunsystem trotzdem sein tun sich auf den neuen Bakterienhaushalt ein zu stellen. Und genau in dieser Phase wo der Körper durch diese Aktion geschwächt ist kam die Kastration.... Das war also definitiv zu früh. Wir (sie) hätten noch mindestens eine Woche warten müssen, bis zur Kastration.....

Tja aber an all das hat keiner gedacht, weder Karina, noch TA Petra noch ich.... Im Nachgang sind wir alle schlauer!!! Also kann ich das nur als guten Rat hier mit anbringen, vor einer Kastration zu warten bis das Tier im neuen zuhause "richtig angekommen" ist.....

Das Ende der Geschichte......

Karina habe ich angeboten das sie ein anderes Böckchen von mir bekommt. Ohne Bezahlung! Es muss aber eine her, der alt genug ist für eine Kastration. Also hat sie nach 2-3 Tagen Bedenkzeit sich für meinen Zevino entschieden. Ihn wollt ich so wieso gern als Kastrat her geben. Somit hat das auch super gepasst......
Zevino wurde gestern erfolgreich von uns kastriert und bleibt nun noch mindestens eine Woche bei mir. Karina hat ihn also gar nicht erst bei sich gehabt und er kommt auch erst zu ihr, wenn er sich von der Op gut erholt hat.


   

ENDE



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